Beschreibung
Studienrat Rüdiger Diepmann, Jahrgang 1940, flieht außerhalb der Ferienordnung von Hamburg nach Italien, im Gepäck eine Arbeit über den Großadmiral Dönitz. Denn sein Vater Rudi Diepmann, genannt »Akku-Rudi«, ist ein U-Boot-Held. Der Große Löwe persönlich hat ihm das Eiserne Kreuz an die Brust geheftet: – Dönitz, Führer-Nachfolger und Vater der U-Boot-Waffe, für manche schon zu Lebzeiten eine Legende, für andere ein Kriegsverbrecher.
Doch indem Rüdiger D. versucht, deutsche Vergangenheit aufzuarbeiten, sieht er immer deutlicher die Widersprüche seiner eigenen Geschichte. Tausend Kilometer und vierzig Jahre von seiner Kindheit entfernt durchlebt er noch einmal Nachkriegs- und Apo-Zeit, Konflikte mit dem Vater, Schwierigkeiten mit der Freundin und der eigenen Tochter. Auch sein italienisches Bergnest läßt ihn nicht unberührt. Unversehens gerät er in eine Situation, die auf groteske Weise mit seinen deutschen Erinnerungen korrespondiert.
Literaturkritiker haben immer wieder über Uwe Friesels »enormes Erzähltalent« geschrieben, die »spannende und psychologisch fundierte Handlungsführung« hervorgehoben und seine Möglichkeiten »doppelbödigen Erzählens« gelobt.
Mit »Im Schatten des Löwen« hat er nun bewiesen, daß er auch den »großen Stoff« bewältigt, daß er einer der wenigen deutschen Autoren ist, bei dem man den Spaß am Erzählen aus jeder Zeile herauslesen kann.